Dienstag, 28. Februar 2012

Wie man macht, dass nen Ohr lacht ;)

Wir hatten ja bereits auf unserer Website eine kleine Erklärung zum Thema Ohrstücken (siehe http://freifahrt.net/index10.html ) Hier wollen wir heute eine kurze Anleitung zum Thema "Wie fertigt man ein Ohrpassstück an" posten, damit ihr wisst was wir hier eigentlich machen.

Als erstes ist es notwendig eine Abformung vom Ohr des Schwerhörigen zu nehmen. Dazu wird aus Watte und einem Zwirn eine Tamponade hergestellt, die möglichst die selbe Größe wie der Gehörgang hat. Nachdem diese im Gehörgang platziert ist, wird mit einer Abformmasse ( wie beim Zahnarzt, der Abdruck von den Zähnen) der Gehörgang mit samt der Ohrmuschel ausgefüllt. Nach circa 5 Minuten ist das Material ausgehärtet und kann dem Ohr entnommen werden.
Esther nimmt Abformungen von Luna

Diese Abformung wird nun mit einem Messer beschnitten. Alles was übersteht und nicht benötigt wird kommt weg. Im Anschluss wird die Abformung in heißes Wachs getaucht und auf die untere Seite einer Einbettförmchen geklebt.
Als erste wird gewachst, im Anschluss in die Form geklebt 

Für die Negativform verwenden wir der Einfachheit halber ein Material, das immer wieder verwendet werden kann. Es ist eine Art Gelee und besteht aus Algen, das Material wird flüssig wenn man es erwärmt und fest wenn es erkaltet. Dieses Gelee wird in die Einbettform zusammen mit der Abformung gegossen. Nach dem das Gelee fest ist, kann die Abformung entnommen werden. In diese Negativform wird nun ein Acryl gegossen, das unter Druck und Zuführung von etwas warmen Wasser blasenfrei aushärten soll.
 
Das Einbettförmchen wird mit dem Gelee befüllt - der Abdruck entnommen - Acryl angerührt   

          
           Acryl in den Hohlraum im Gelee gießen und unter Druck aushärten


Der so gewonnene Rohling wird nun mit der Fräsmaschine bearbeitet bis es ein gut sitzendes Ohrpassstück ist. Das ist der Hauptteil der Arbeit, hierbei müssen sehr viele Schritte beachtet werden, damit das Passstück am Ende auch gut Sitzt und nicht im Ohr wackelt oder Druckstellen verursacht.

erst wird der Rohling markiert, dann grob Vorgearbeitet und zuletzt mit der Fräse bearbeitet 

Zu guter letzt wird das Ohrpassstück poliert und mir einem Schallschlauch versehen. Am anderen Ende des Schallschlauches wird das für den Schwerhörigen eingestellte Hörgerät angeschlossen.

-- Fertig --

Freitag, 24. Februar 2012

Unsere Stromsorgen

Nachdem wir nun endlich unser Labor vom Zoll abholen konnten. Legten wir auch gleich so richtig los, wir hatten bereits in den letzten Wochen Ohrabformungen genommen und Audiogramme aufgezeichnet. Es gab jedoch immer das große Problem mit dem Strom. In Kathmandu gibt es pro Tag nur 8 Stunden Strom, in der restlichen Zeit des Tages hat man über einen sogenannten Inverter Licht. Ein Inverter ist eine LKW Batterie, die über ein Ladegerät während der Stromphasen aufgeladen wird. Allerdings ist es nur möglich ein paar Lampen und zum Beispiel einen Computer zu betreiben, nicht unbedingt ein Labor wie unseres. Also planten wir immer während es Strom gab im Labor zu sitzen und mit Keshab zu fräsen. Das hieß morgens um 6h aufstehen, damit wir um 7h in Kirtipur waren und bis 11h durchfräsen konnten. Nach zwei Tagen Schichtarbeit hatten wir genug. Immer wenn es gerade gut lief, war der Strom weg. So konnte es nicht weitergehen, also kauften wir einen Generator für´s Labor. Dieser Kauf entpuppte sich als beste Investition, denn ab sofort konnten wir zu jeder Tageszeit arbeiten. Auch für die Earcamps, die Keshab und Macha Bhai all monatlich unternehmen, ist der Generator der reinste Segen. 

der neue Generator 

Samstag, 11. Februar 2012

4,5 Wochen...

‎4,5 Wochen hats gedauert, unser Brief ging durch 4 Ministerien ... unsere Geduld wurde auf den Prüfstand gestellt ... aber seit gestern Abend haben wir ihn. 
Heute fahren wir noch auf ein Earcamp in die Berge. Morgen früh um 10Uhr können wir unser Labor endlich abholen. Das sind gute Nachrichten